StephanBodensee hat es schon top erläutert.
Auf der Website von Manthey-Racing (ich denke die kennt jeder Motorsport-Interessierte) war das mal so beschrieben, dass jedes eingesparte kg Gewicht der ungefederten, rotierenden Massen mit dem Faktor 6 hochgerechnet wird.
1 kg Gewichtsersparnis im Bereich der Felgen, Reifen und Bremsscheiben entspricht somit einer Gewichtsreduzierung im Bereich Motor, Karosserie etc. pp.!
Wenn ich jetzt die Räder von ManuelGP mit geschätzt 20 kg pro Rad mit der leichten OZ in 17 Zoll mit den gewogenen 14,3 kg vergleiche sind das ca. 5,7 kg pro Rad-
5,7 kg x 4 Räder = 22,8 kg
22,8 kg x Faktor 6 = 136,8 kg
Um den fahrdynamischen Nachteil (Einlenkverhalten etc. pp.) von Manuels schweren Rädern gegenüber der leichten OZ Variante auszugleichen, müsste Manuel somit an seinem Mini GP1
136,8 kg an Gewicht einsparen.
Das ist definitiv nur schwer zu realisieren und preisgünstig wird so etwas auch nicht!
Deshalb bleibt folgendes Fazit:
Zur Verbesserung des Fahrverhaltens und der gesamten Fahrdynamik gibt es im ersten Schritt keine bessere Maßnahme als auf möglichst leichte Rad-Reifen-Kombinationen in Verbindung mit einem Top-Reifen umzusteigen!
Gruß Axel F.
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Also...
dieser berühmte Faktor wird seit jahren im Internet verbreitet, mal faktor 6 mal 7, allerdings wird das unter dem strich von jedem falsch verstanden bzw interpretiert.
Eines vorne weg- ich hab in meiner Bachelorarbeit einen Prüfstand zur Rotationsträgheitsmessung von Rad/ Reifenkombinationen entwickelt und gebaut und demensprechend auch Berechnungen und Versuche zu dem Thema durchgeführt. Ich werde jetzt hier keine großartigen Berechnungen posten, das macht glaub ich keinen Sinn, sondern einfach versuchen diesen Faktor mal ins rechte Licht zu rücken.
Ungefederte Massen kann man nicht hochrechnen. Und schon garnicht mit einem simplen Faktor. Eine Andere Dämpfer/ Federeinstellung kann man schließlich auch nicht in ein Geamtgewicht umrechnen. Beim Bremsen auf einer absolut topfebenen strecke hätten die ungederten Massen überhaupt keinen Einfluss aufs Fahrverhalten, beim Anbremsen auf einer sehr welligen Fahrbahn einen sehr großen. Im übrigenen ist ungefedert Faktisch falsch, Felgen, Radträger Bremsanlagen etc. sind sehr wohl gefedert, und zwar über den Reifen. Was sie nicht sind, bzw nur zu einem sehr geringen teil, ist gedämpft. Die Dämpfungseigenschaften von einem Reifen sind im vergleich zu seiner Federsteifigkeit recht gering, was für ein nachschwinge sorgt. Besonders gut sieht man das bei sogenannten "Radgefederten" Fahrzeugen, also solchen die eben keine Radaufhängung haben. Also Traktoren, Bagger, karts etc. wer schon mal mit 60 km/h hinter einem Traktor hergefahren ist wird gesehen haben das der Reifen das komplette Fahrzeug federt, es allerdings sehr stark nachschwingt- eben weil die Dämpfung von Reifen im Verhältnis zu ihrer Federsteifigkeit sehr gering ist.
Aber zurück zu dem Faktor. Dieser bezieht sich nur(!) auf die Rotatonsträgheit. Diese lässt sich sehr gut in ein Gesamtgewicht (oder alternativ einen Drehmassenzugschlagsfaktor) umrechnen, das gillt im übrigen auch für alle anderen Komponenten des Antriebsstrangs, wobei dort die übersetzung mit eingerechnet werden muss (das übersetzungsverhältnis geht quadratisch in die Berechnung mit ein, hat also einen extrem hohen Einfluss!) Das gillt allerdings nur für Beschleunigung und Bremsung, also immer dann wenn die Drehzahl der entsprechenden Teile geändert wird. Der Faktor 6-7 kommt auch in etwa hin, allerdings nur wenn man das Gewicht einer Felge nimmt und den Einfluss auf ganze Auto errechnen möchte.
Bedeutet im Klartext- man spart 1kg an einer Felge ein, daduch wird das Auto "gefühlt" 6-7kg leichter. 4kg kommen dabei von der realen ersparnis (4x1kg pro Felge) die zusätzlichen 2-3kg sind das was durch die gerigere Rotationsträgheit eingespart wird. Klingt jetzt nicht gerade viel oder? ist es auch nicht. Kommt aber daher da die Felgen eben einen kleineren Druchmesser hat als der Reifen, und daher nicht auf die selbe Umfangsgeschindigkeit beschleunigt werden muss. Die Felge verteilt ihr Gewicht ja über den kompletten Duchmesser. Der Innere Teil der Felge hat dabei einen sehr geringen Einfluss au die Rotationsträgheit, das Felgenbett dabei wieder einen großen.
edit: aus dem Grund ist die Rotationsträgheit einer kleineren Felgen auch geringer als die einer großen, selbst wenn die beiden Felgen gleich schwer wären.
Bei einem Reifen sieht die Welt da natürlich anders aus, da er seine Masse fast ausschließlich am Umfang verteilt hat. Daher kann man bei einem Reifen mit dem Faktor 8 Rechnen. Also:
1kg je Reifen spart "gefühlte" 8kg ein, 4kg real (4x1kg) 4kg durch die Rotationsträgkeit, da die Reifenmasse als punktmasse mit dem Radius des Reifens berechnet werden kann, und diese Punktmasse auf die Gleiche Umfangsgeschwindigkeit beschleunig werden muss wie das Auto fährt. (kein Witz, es ist wirklich so einfach)
nichts desto trotz- Eine Leichte Rad/Reifenkombination ist natürlich wichtig, es geht ja wie oben beschrieben nicht nur um die Trägheit sonder eben auch um die ungefederten/dämpfen Massen. Allerdings ist der Einfluss nicht so eklatant wie die meisten annehmen.