Moin Jungs und Mädels
So wollte hier auch mal meinen Senf dazugeben
Es ist interessant zu lesen mit welchen Tricks und mit welchem Einfallsreichtum hier gearbeitet wird.
Nun ich hab vor einiger Zeit auch einmal angefangen mit den Kompressoren und weis von der Problematik.
Das Zerlegen ist im Regelfall nicht das Problem aber die Montage.
Und hier speziell das Ausrichten der Rotoren
Der Abstand zwischen den Rotorblättern betragt nach beiden Seiten ca 0.2 mm das ist exakt so viel wie ein Haar dick ist.
Um hier den gleichmässigen Abstand einzustellen muss zwischen die beiden Rotoren ein Abstandshalter justiert werden damit die Rotoren sich weder berühren noch verdrehen können wenn die Zahnräder aufgepresst werden.
Auch ich hab mal angefangen damit und spreche hier aus der Erfahrung und den Erfahrungen
Als erstes sollte man es tunlichst vermeiden mit Wärme zu arbeiten da diese eine Materialausdehnung mit sich bringt welche schon zu einem verdrehen der Rotoren führen kann, also lieber mit einer Presse arbeiten
Auch Werkzeuge wie Hammer in sämtlichen Ausführungen sollte man zur Montage am besten in der Werkzeugkiste belassen, die Schläge gehen auf die Lager und nach wenigen Wochen muss man wieder die Lager wechseln
Des Weiteren sollte man das Spiel auf beiden Seiten der Rotoren einhalten da diese sich im Betrieb erwärmen und ausdehnen, diese sind aus Alu und das hat eine Ausdehnung von 0.01 mm bei 5 C, bei Betriebstemperatur von 80C wird’s dann schon recht eng zwischen den Rotoren und sie berühren sich wenn man Pech hat, sehr häufig kann man an Originalen Rotoren sehen das dort ein Streifen zu sehen ist welcher durch die Farbe metallisch glänzt
Unser Kompressor ist eigentlich kein richtiger kompressor es ist ein Rootsgebläse und in unserem Fall ist auch dessen Lieferleistung begrenzt, grundsätzlich jedoch können solche Gebläse einen Druck von bis zu 8 Bar erzeugen, hier wird dann mit Öl verdichtet was aber in der Ölabscheidung wieder sehr aufwendig ist.
In den alten G-Ladern von VW verwendete man ein spezielles Fett und auch heute noch gibt es richtige Freaks, welche auch die Rotoren mit Fett bestreichen, Doch auch hier muss das Fett wieder aufgefangen werden damit es nicht in die Brennräume gelangt da es zu einer Fettverdichtung kommen kann und den Motor streckt
Und da jetzt Abend ist kann ich schon und gleich weiter schreiben und eine Frage von Paul beantworten
Was machen die ganzen Mercedes Fahrer
Die sind etwas besser dran da deren Kompressoren erst ab einer gewissen Leistung zugeschaltet werden. Jedoch war es das dann auch schon, denn einmal davon abgesehen das diese kein Getriebe für die Wasserpumpe benötigen sind sie bescheidener dran auch wenn die Rotorenlager und deren Dichtungen identisch sind zumindest im Rotorpack.
Bei der Antriebswelle sieht es schon anders aus und ich spreche hier einmal über den M62
Hier ist die Welle und das Lager ein Teil, bedeutet, die Welle ist gleichzeitig der innere Lagerring und das in zölligen Abmessungen
Hierfür gibt es kein Ersatz und wenn man benötigt so muss man sich eine komplette Antriebspartie besorgen evtl vom Schrott oder für teuer Geld aus dem Ausland
Man könnte hier evtl etwas konstruieren was zwar auch Teuer werden würde aber anschliessend noch Servicefreundlich ist
Ein anderes Lager und eine Spezialwelle unter Beibehaltung der eigentlichen Konstruktion
Wie Paul schon sagte, soll man sich gut überlegen ob man die Lager aus dem Lagerschild pressen will, denn diese Lager sind im Alu verbördelt und Theoretisch unlösbar wenn man dieses Alu nicht entfernt durch Fräsen etc
Falls nicht reisst man sich den Lagersitze kaputt was zu Kernschrott führt da dieses Alu ein Guss ist und unberechenbar einzuschätzen wie es abreisst
So weit mein Senf dazu
Gruss und schönen Abend
Steffen